Betrunkenen Faust - Zui Quan

Traditionelle Kampfkunst 


Die Schule des Betrunkenen besteht aus Schwanken, Schaukeln, Hinfallen und Radschlagen, wodurch dem Gegner nicht die Möglichkeit gegeben wird, die Aktion anzurechnen. Nicht zu vergessen der charakteristischen Fausttechnik, welches aus dem Greifen und Quetschen mit Zeigefinger und Daumen besteht und dem Schlagen und Parieren mit dem Faustrücken.

Für Außenstehende sieht die Fausthaltung so aus als wenn der Ausübende eine unsichtbare Flasche oder ein Schälchen hält.

Das Zui Quan ist ein alter Stil, aus dem sich mehrere Zweige entwickelt haben, von denen der wichtigste das "Ba Xian Zui Quan" ist. 

Das Zui Quan aus dem modernen Wushu hat jeglichen Kampfkunstinhalt verloren und besteht nur aus Formen, die die Bewegungen eines Betrunkenen imitieren und es mit akrobatischen Einlagen kombinieren.

Das Ba Xian Zui Quan (8 Unsterblichen Betrunkenen Faust) ist ein südliches Kampfkunstsystem der äußeren Richtungen und ein Untersystem des Zui Quan.

Der Stil der Acht betrunkenen Unsterblichen wurde laut den Schriften und Legenden von dem berühmten Dichter LI PO gegründet, der während der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.) lebte, und besteht aus desorientierten Bewegungen, die den Gegner verwirren.

Man geht vor, zögert, täuscht, dreht sich, macht Finten, wechselt den Rhytmus usw. Ein Experte kann dabei ein Glas Wasser in der Hand halten, ohne einen einzigen Tropfen zu verschütten. Die Übung wird dabei in acht Stufen der Trunkenheit unterteilt.

Der Betrunkenen Stil enthält ebenfalls viele Gemeinsamkeiten mit dem Boden Stil.

 

Was sich viele fragen, ist der Zusammenhang zwischen den Unsterblichen und dem Zustand des Betrunkensein. Die meisten wissen nicht, dass wenn man  Unsterblichkeit erlangt, das man zudem einen Grad der Glückseligkeit erreicht hat. Genauso wie man es künstlich durch Alkohol erreichen will. Das heißt, die Unsterblichen sind nach dem Motto "Trunken vor Glück".

Die Legende der Acht Unsterblichen

 

Die Acht Unsterblichen gehörten ursprünglich zu den daoistischen Heiligen, da aber in China kein eindeutiges Bekenntnis zu einer Religion üblich ist, werden sie heute von fast jedem verehrt. In China sind sie die bekannteste und beliebteste Gruppe von Heiligen.

 

Sie sind besonders beliebt, da sie allen Menschen in Not beistehen und gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung kämpfen.

 

Sie verkörpern die acht grundlegenden Lebensbedingungen:

  • Jugend
  • Alter
  • Armut
  • Reichtum
  • Adel
  • Volk
  • Weiblichkeit
  • Männlichkeit

1.   Lu Dong Bin steht in alchimistischer Tradition. WANG CHUNG YANG, der Gründer der "Quan Chen-Schule", führte seine Lehre auf ihn zurück. Lu war ein großer Heiler und Magier. Er besaß ein Schwert, mit dem er Dämonen vertreiben konnte. Noch heute tragen viele Arzneien seinen Namen und er ist auf viele Amulette geprägt.

(Der nüchterne Säufer mit den eisernen Händen und innerer Energie) 

 

2.   Li Die Guai war ein gutaussehender Mann, der seinen Körper verlassen und auf Seelenreisen gehen konnte. Eines Tages befahl er seinem Jünger, während einer solchen Reise seinen Körper zu bewachen und ihn nach sieben Tagen zu verbrennen, falls er bis dahin nicht zurück sei. Am letzten Tag wurde der Schüler zu seiner sterbenden Mutter gerufen und er verbrannte den Körper kurz vor Ablauf der Frist. Li kam zurück und fand seinen Körper verbrannt vor. Er musste sich schnell einen neuen Körper suchen, um nicht zu sterben. Da fand er den Körper eines verkrüppelten toten Bettlers. So ist er seit damals in diesen Körper zu finden, weshalb er oft schlecht gelaunt ist.

(Der verkrüppelte Säufer mit dem starken rechten Bein) 

 

3.   Zhang Guo Lau wird immer verkehrt herum auf einem Esel sitzend dargestellt. Er war als Bauer auf dem Weg zum Markt, da roch er in einem Tempel am Wegesrand eine angenehm duftende Mahlzeit. Er ging hinein und aß mit seinem Esel die Kräutermahlzeit auf. Da kam ein Alchimist hinein und beschimpfte ihn aufs füchterlichste, da er alles allein aufgegessen hatte. Vor Schreck sprang Zhang verkehrt auf den Esel und ritt schnell davon. Da es eine verzauberte Mahlzeit war, wurden er und sein Esel unsterblich. Er bringt Kindersegen.

(Der betrunkene Bauer mit dem Esel, der austritt wie ein Pferd) 

 

4.   Cao Guo Jiu war ein Aristiokrat, der, nachdem er einen Mord begangen hatte, aus unerklärlichen Gründen zu einem Unsterblichen wurde.

(Der ewig Betrunkene mit den tödlichen Fingern und eisernem Würgegriff) 

 

5.   Han Xian Zi war Musiker und Eremit. Er erlangte durch Meditation Unsterblichkeit und wird immer mit einer Flöte dargestellt.

(Der betrunkene Flötenspieler mit den tödlichen Händen) 

 

6.   Zhong Li Hong war Alchimist und General während der Han-Dynastie. Er hält das PANTAO, den Pfirsich des ewigen Lebens in der Hand. Zhong zählt als maßlos in Bezug auf essen und trinken. Als er vom PANTAO aß wurde er zum Unsterblichen.

(Der betrunkene Dicke mit dem Fass in den Armen) 

 

7.   Lan Cai He war vermutlich ein Transvestit und wird manchmal als Frau und manchmal als Mann dargestellt. Er verkörpert die Ausgestoßenen und Verrückten. 

(Der Säufer mit den schnellen und tödlichen Fäusten) 

 

8.   He Xian Gu ist die einzige Frau unter den Acht Unsterblichen und war Tänzerin. Sie wurde unsterblich wegen ihrer Freigiebigkeit und strengen Askese.

(Die betrunkene Tänzerin mit den geschmeidigen Händen) 

_____________________________________________ 

Erst durch Jackie Chan in dem Film "Drunken Master" bekam die "Betrunkenen Faust" Ende der 70er Jahre auch internationale Popularität.

Anfang der 90er Jahre folgte dann der 2. Teil "Drunken Master 2", wo er nochmal seine Fertigkeiten im Zui Quan unter Beweis stellte.

Zitat des Monats:

von Guillaume du Vair

"Es heißt ein Unrecht an dem Menschen begehen, der geschaffen ist, alles zu sehen und alles zu erkennen, wenn man ihn an eine einzelne Stelle bindet. Jedes Stück Erde ist Land für den Vernünftigen… Gott hat uns die Erde gegeben, dass wir sie alle in Gemeinschaft genießen, freilich mit der Pflicht, anständige Menschen zu bleiben."

Internal Arts 0