Die Lehre des Jeet Kune Do

Ausbildung nach Bruce Lees Philosophie - Trainingsmodule


Das Jeet Kune Do oder auch Jun Fan Gong Fu wurde von dem berühmten Kampfkünstler, Filmstar und Autor Bruce Lee während der 60er Jahre entwickelt.

Aber erst 1970 machte er seine Kampfkunst öffentlich und publizierte sein Buch "The Tao Of Jeet Kune Do".

 

Bruce Lee war der Meinung, dass wenn es um das Kämpfen geht, man sich nicht nur auf eine Kampfkunst beschränken durfte. Der menschliche Geist musste offen sein für alles. Genauso wie der Charakter jedes Menschen unterschiedlich ist, so sind es die Kampfkünste auch. Bruce war der festen Überzeugung, dass man nicht in gleichen Kampfsystemen verharren durfte. Er nannte dieses Verharren im selben System, einen Akt der Verzweifelung, was nur dazu führen konnte, dass man nicht auf alles vorbereitet war im Kampf.

 

Während seiner Zeit waren in den Vereinigten Staaten nur japanische und koreanische Kampfkünste wie Karate, Tae Kwon Do, Judo und Jiu Jitsu bekannt. Die er jedoch belächelte, weil sie eben in ihrem starren System verharrten. Da er jedoch ein Vertreter der chinesischen Kampfkunst war, deprimierte es ihn umso mehr, dass es selbst im chinesischen Kung Fu, die doch auf Geschmeidigkeit, Schnelligkeit und Flexibilität basierten, ebenfalls in starren Systemen verharrten.

 

So kam es, dass Bruce die Besonderheiten aus verschiedensten Kampfkünsten und Sportarten kombinierte. Dazu gehören Boxen, Ringen, Savaté, Jiu Jitsu, Muay Thai, Wing Chun, Tang Lang Quan (Gottesanbeterin Kung Fu), Philipinsches Kali und Aikido. Hinzu kommt die Beinarbeit des Fechtens, die er von seinem Bruder gelernt hatte. Alle besonderen Eigenschaften dieser Künste formten Bruce Lees charakteristischen Kampfkunststil.

 

Die Philosophie des Jeet Kune Do bedient sich eines Mottos:

 

Nimm und gebrauche das Nützliche

Und entferne das Nutzlose für deinen Kampfstil.

 

Für Bruce Lee war Kreativität für jeden Kampfkünstler das Entscheidende. Der Ausdruck des menschlichen Körpers im Training, im Kampf und im Leben war ihm sehr wichtig. Für ihn entschied dieser Ausdruck im Kampf über Leben und Tod. Er selbst sagte, dass dies keine leichte Sache sei. Doch um dies zu erreichen muss man viele verschiedene Aspekte der verschiedenen Kampfkünste lernen und den Geist befreien, um das oben genannte Motto wahr zu nehmen.

 

Da das Jeet Kune Do im ständigen Wandel und der Weiterentwicklung war, kann man bis heute nicht genau klassifizieren, was das JKD ausmacht. Es ist nunmal eine formlose Kunst und hat für alle Praktizierenden den Weg freigehalten für eine kreative Entfaltung mit Ausnahme von einigen charakteristischen Techniken. Da Bruce Lee beim JKD nie zu einer Vollendung kam (es eigentlich auch nie wollte), redet man daher ja auch von einer Philosophie, einem Konzept, einer Wissenschaft oder einer Lehre. Wäre es vollendet, hätte es dann eine Form und das Prinzip der Formlosigkeit wäre dann somit verloren gegangen, womit man wieder im "Akt der Verzweifelung" verharren würde.

Wenn man sich das Originalbuch von Bruce Lee anschaut, steht auf dem Cover nicht Jeet Kune Do, sondern "Tao of Jeet Kune Do". Das Wort "Tao" ist aus dem Chinesischen und bedeutet Lehre, Idee oder Prinzip. Also müsste man schon direkt am Anfang wissen, dass es keine Linie oder Hierarchie Ordnung (wie im Kung Fu) gibt, die man verfolgen kann und auch keinen festen Lehrplan gibt, dem man eine Chronologie nachsagen kann.

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Um dem interessierten Schüler einen rein kämpferischen Aspekt der Kampfkunst zu zeigen, bieten wir auch die Jeet Kune Do Lehre oder Jun Fan Gong Fu an, um eben diese Kreativität und Formlosigkeit zu fördern. In unserem Fall wäre es dann das Internal Arts JKD.

 

Unten sind die einzelnen Trainingsmodule nach Internal Arts Lehrplan aufgelistet mit den einzelnen JKD Inhalten, wofür es keinen festen Zeitplan gibt. Jeder Schüler lernt unterschiedlich schnell und entwickelt sich technisch auf seine eigene Art, welches wir gut heißen. Daher möchten und werden wir uns nicht auf eine fest vorgeschriebene Zeit zum Abschließen der einzelnen Module festsetzen.

 


Modul 1

(Kraft, Koordination und Flexibilität)

=> Grundausbildung

 

 

Warm Up

- Flexibilitätsübungen für die Muskulatur

- Hohe Aufmerksamkeit auf die Dehnung

  der Beinmuskulatur

 

Basics

- On-Guard Position (Ausgangsstellung)

- Beinarbeit (1/4 Takt und 1/2 Takt)

- Qick Advance/ Quick Retreat

- Side Step

- Burst Step

- Reaktionstraining mit Stock -> Ausweichen aus der On-Guard Position

- Ausweich- und Reaktionstraining mit Partner und Hilfsmitteln

 

Standards

Hier fließen die Armtechniken aus dem Boxen & Muay Thai  hinein

 

Powertraining

(Faust- und Ellbogentechniken)

 

- Schlagtechniken aus dem Boxen

   -> Jab

   -> Hook

   -> Cross

   -> Uppercut

- Ellbogentechniken aus dem Muay Thai

- Schlagen mit rotirender Hüfte (Power Punching)

- Schlagtechniken mit kleinen Gewichten

 

Krafttraining

 

- Kraftigung der Bauch-, Rumpf-, Schulter-, Brust- und

   Rückenmuskulatur (Aufbau der roten Muskelfasern) 

- Abhärtung im Abdomenbereich


Modul 2

(Koordination, Schnelligkeit und Reaktion)

 

 

Vertiefung von Modul 1

 

Balance Training

- Gleichgewichtsübungen auf einem Bein

- Partnerübungen

 

Standards

Hier fließen die Beintechniken aus dem Savaté & Muay Thai hinein

 

Power Training

(Fuss- und Knietechniken)

 

- Side Kick

- Inverted Kick

- Front Kick

- Roundhouse Kick

- Stomp Kick

- Back Leg Sweep

--> alle Techniken aus dem "Burst Step" 

 

Speed Training

(mit Partnerübungen und Reaktionstraining)


- Back Fist

- Finger Jab

- Non-Telegraphic Punch/ Direct Punch

 

Schnellkraft-/ Sprint-Intervall-Training

 

- Bodenkippen und Schnellkraftübungen für die Arme

  (Aufbau von weißen Muskelfasern) 

- Sprungkraftübungen (Aufbau von Explosivkraft) 

- Kurze Sprints (mit und ohne leichte Gewichte)

- 100m oder 400m Sprints


Modul 3

(Selbstverteidigung, Gebrauch der JKD Mittel und Taktiken)

 

 

Vertiefung von Modul 2 und 3

 

JKD Selbstverteidigungstechniken

 

- gegen überraschende Angriffe

- gegen Angriffe am Boden

- gegen Griffe

- gegen Waffen (Messer, Stock/Schlagstock und Handfeuerwaffen)

 

- Wachsamkeitsübungen: - im Stehen/Sitzen

                                   - in ruhender Haltung

                                   - im Gespräch mit anderen Menschen

 

Kontermanöver und Finten

 

- Partnerübungen mit den JKD Mitteln

- Methoden für Gegenangriffe mit verschedenen Schlagtechniken

- Abfangende Methoden

 

Taktik

 

Hier fließen Elemente hinein aus: 

- Wing Chun

- Tang Lang Quan

- Tai Chi 

- Philipinischem Kali

- Baguazhang 

- Submissions (Jiu Jitsu/Systema)

- Xingyi Quan 

- Aikido

- Shoot-Wrestling 

- Push Hands

- Wooden Dummy Training

 

Kurz Distanz Schlagtraining

 

- One Inch Punch

- Half Inch Punch

 

Leistungstraining

 

- Plyometrie Training

- Isometrie Training

 


Im Rahmen der Internal Arts Schule sind folgende Graduierungen zu erlangen:

 

 

 

- Nach Beendigung des 1. Moduls hat der Schüler den "Junior Grade"

  erreicht (rote Baumwollschärpe).

  Damit ist man im Rang eines JKD Trainers und darf als

  Trainer Unterricht in der JKD Lehre geben.

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- Nach Beendigung des 2. Moduls hat der Schüler den "Middle Grade"

  erreicht (blaue Baumwollschärpe).

  Damit ist er im Rang eines JKD Lehrers und darf selber bis Modul 2

  Unterricht geben und Schüler bis Level 2 prüfen.

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- Nach Beendigung des 3. Moduls hat der Schüler den "Senior Grade"

  erreicht (schwarze Baumwollschärpe).

  Damit ist er im Rang eines JKD Ausbilders und Lehrmeisters

  und darf selber unterrichten, ausbilden und Lehrgänge geben im JKD.


Nach Beendigung des 3. Moduls liegt es ganz und allein dem Absolventen, welche anderen Kampfkunsteinflüsse er mit hineinfließen lässt oder auf welches der Kampfkunstbereiche er den größeren Schwerpunkt setzt.

 

Ganz nach dem oben genannten Motto von Bruce Lee!

 

Die eigentliche Philosophie des Jeet Kune Do ist stetige Entwicklung des inneren Selbst und das Erkennen des eigenen Ichs.

In sofern könnte man sagen, dass es ebenfalls eine kämpferische innere Kampfkunst ist.

Zitat des Monats:

von Guillaume du Vair

"Es heißt ein Unrecht an dem Menschen begehen, der geschaffen ist, alles zu sehen und alles zu erkennen, wenn man ihn an eine einzelne Stelle bindet. Jedes Stück Erde ist Land für den Vernünftigen… Gott hat uns die Erde gegeben, dass wir sie alle in Gemeinschaft genießen, freilich mit der Pflicht, anständige Menschen zu bleiben."

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